Freitag, 14. Januar 2011

Mein lieber Paolo Pellegrin…

Wo bitte geht's zu den Pyramiden?

… ich denke im Moment - Inschallah - immer daran DIE ZEIT zu kaufen, weil ich auf Dein neues Foto im ZEIT MAGAZIN gespannt bin.

Heute habe ich - ohne die Bildunterschrift zu lesen! - sofort erkannt, wo Du Dein Foto aufgenommen hast: diese, wie ein Stück Schweizerkäse von Stollen und Gräbern durchlöcherte Wüstenlandschaft mit den steilen Felsklippen, das kann doch nur die berühmte Nekropole, das "Tal der Könige" bei Luxor sein.

Es ist ein weitläufiges, ein schattenloses Tal, und es ist sehr heiß dort.
Den Toten macht das ja nichts mehr aus, und die Lebenden sind nach den Bestattungszeremonien bestimmt schnell ins nahe und immergrüne Niltal zurückgekehrt.

Kein Wunder, dass sich die aus den Urlaubsrevieren des Roten Meeres angekarrten Touristen nur zu gerne mit einem Sightseeing-Bus durchs Wüstental karren lassen.
Und tatsächlich: der gelbe Bus vor der gelben Wüstenkulisse, das hat was Martin-Parr-mäßiges.

Allerdings lieber Paolo und liebe ZEIT-MAGAZIN-Redaktion, die Leute nehmen nicht "einen offenen Bus, um von einer Pyramide zur nächsten zu fahren."
Sie fahren bestenfalls von Grab zu Grab!

Denn, auch wenn es in und um Luxor viel zu sehen gibt, eben den Nil, Paläste, Tempel, Kolosse  - und Gräber, Gräber, Gräber…, es gibt hier weit und breit keine Pyramiden!



Eine nachträgliche Anmerkung von Karl Kollmann:


"Ägypten, auch wenn jetzt noch so viele
Mitteleuropäer in ihrer Fadesse und
Konsumistik hinrasen,
ist mühsam..."
© Karl Kollmann

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